BARNLabs
BARNLabs entwickelt innovative Bauteile für die Magnetresonanztomografie, um die Signalverarbeitung für bildgebende diagnostische Systeme zu verbessern.
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Die Magnetresonanztomografie (MRT) bleibt für Laien ein Mysterium. Während viele die Röntgenologie als älteste Methode der bildgebenden Diagnostik mithilfe von Erinnerungen an den Physikunterricht und die Geschichte des Ehepaars Curie immerhin ansatzweise begreifen, erschließt sich ihnen die Funktionsweise der MRT nicht. Das oberösterreichische Start-up BARNLabs entwickelt technische Hardware, mit der die diagnostischen Möglichkeiten von zukünftigen und bereits arbeitenden MRT-Geräten deutlich gesteigert werden können.
Die MRT nutzt starke Magnetfelder und Radiofrequenzimpulse, um – in der Regel – Wasserstoffprotonen im Körper zu beeinflussen. Die daraus resultierenden Signale werden erfasst und in detaillierte Graustufenbilder umgewandelt, die eine präzise Darstellung von Weichteilen, inneren Strukturen und auch funktionellen Vorgängen im Körper ermöglichen. Die Entwicklung von Nora Krassnig-Plass und Bernhard Gruber soll die MRT-Technologie voranbringen. Ihre Innovation setzt bei einer Verbesserung des Signalempfanges an: Während der Relaxation, bei der die Protonen sich nach der Manipulation mit Radiofrequenzimpulsen wieder in Richtung des permanenten Magnetfeldes ausrichten, senden sie elektromagnetische Signale aus, die von Empfängerspulen im MRT-Gerät aufgefangen werden. Diese Signale variieren je nach Gewebeart und Zustand. Die BARNLabs-Innovation ermöglicht höhere Auflösungen, kürzere Untersuchungszeiten und multimodale Diagnostik. Sie soll die Modernisierung und das Upgrade von bestehenden und neu zu entwickelnden MRT-Systemen vorantreiben.
Völlig neuer Ansatz
BARNLabs arbeitet an einer neuartigen Hybridlösung, die viele Probleme in der Signalverarbeitung auf einmal behebt. Bestehende und kommende MRT-Technologien werden aufgewertet und verbessert. Forscherinnen und Mediziner sollen die Möglichkeit erhalten, Entdeckungen aufgrund der Bildgebung zu beschleunigen und die Behandlungsergebnisse für Patientinnen und Patienten zu verbessern. Das Gründungsteam hat einen breiten Erfahrungshorizont: CEO Nora Krassnig-Plass verfügt über einen Hintergrund in Sozialökonomie und hat sich beruflich auf Human Resources und Beratung spezialisiert. CTO Bernhard Gruber bringt Fachwissen in Medizinphysik, MRT-Hardware und -Software, HF-Technik und Mechatronik zu BARNLabs mit. Er hat an der Medizinischen Universität Wien einen Doktortitel in Medizinphysik erworben und wissenschaftliche Positionen an renommierten internationalen Forschungseinrichtungen bekleidet. Die beiden kennen einander seit ihrer Studienzeit. Die weiteren Wegmarken sind vorgegeben: 2025 soll ein erster Prototyp vorhanden sein. Anschließend ist ein rascher Markteintritt geplant.
„Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es ein weiteres Mal zu versuchen. Träume können wahr werden, wenn man nur fest genug daran glaubt, hart genug dafür arbeitet und die Angst zu versagen wahrnimmt, aber sich nicht davon lähmen lässt.“ -Bernhard Gruber (CTO)
Tipp: Wer ein Unternehmen gründet, muss sich genügend Zeit nehmen, um den Businessplan zu erstellen und sich eine passende Strategie zu überlegen. In der Startphase gilt es, Hypothesen zu hinterfragen und belastbare Strukturen im Unternehmen zu schaffen, bevor man sich auf den Markt begibt.