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HerzensApp

HerzensApp ist eine Plattform mit KI-Simultanübersetzung in 16 Sprachen, die administrative Aufgaben von Pflege- und Betreuungsagenturen effizienter gestaltet und Familien hilft, 24-h-Betreuerinnen zu finden.

aws Preseed | 2023 | Deep Tech | IKT | Steiermark

 

Der Pflegenotstand lässt sich in Zahlen fassen. Laut dem Institut Gesundheit Österreich fehlen bis zum Jahr 2030 in unserem Land rund 100.000 Pflegekräfte. Die Bevölkerung wird immer älter, zugleich gehen viele Pflegerinnen und Pfleger demnächst in Pension. Der Hauspflege kommt eine besondere Bedeutung zu, denn bedürftige Menschen möchten ihren Lebensabend gern in vertrauter Umgebung verbringen. Das ist nicht nur gut für die Betroffenen, sondern auch von Vorteil für das Gesundheitssystem.

 

Die Grazer Gründer Konstantin Pollanz, Oliver Wimmer und Alireza Fasih wollen das Potenzial der Digitalisierung nutzen, um den Herausforderungen im Pflegebereich zu begegnen. Sie entwickelten eine Plattform, die die Akteurinnen und Akteure miteinander verbindet: Familien, Pflegeagenturen und Pflegende. Ihre Software entdeckt Leerläufe und Überschneidungen in dem fragilen Zusammenspiel aller Beteiligten. Zudem koordiniert HerzensApp deren Interessen. Die Plattform beschleunigt administrative Abläufe in Organisationen, informiert Angehörige regelmäßig über das Befinden der Pflegebedürftigen, vermittelt Pflegende an neue Klientinnen und Klienten und bietet – als spezielles Merkmal – eine Übersetzungsfunktion, die die Sprachbarriere zwischen Pflegepersonal und Klientinnen oder Klienten überwinden soll.

 

Die KI übersetzt
HerzensApp bietet Familien eine transparente Suche nach Pflegenden und Betreuenden: Angehörige definieren in der App ihre Suchkriterien und erhalten Vorschläge mit verfügbaren Pflegerinnen oder Pflegern aus der Gegend. Erst wenn man sich für eine Person oder einen Pflegedienst entschieden hat, beginnt die Agentur mit der eigentlichen Koordination und Organisation. Das Matchmaking verkürzt die Suchphase deutlich. Doch vor allem können Angehörige orts- und zeitunabhängig Einsicht in die Pflegebetreuung und die fachliche Dokumentation nehmen – ohne Sprachbarriere. Denn ein KI-Assistent in der App sorgt für gegenseitiges Verständnis. Pflegekräfte, Pflegebedürftige und Angehörige können auf einer Art Social-Media-Plattform in ihrer jeweiligen Muttersprache miteinander kommunizieren und auch Bilder (in erster Linie für medizinisch-pflegerische Belange) austauschen. Die Übersetzung erfolgt automatisch. Im bisherigen Pflegealltag finden Pflegeinformationen meist über Excel-Sheets ihren Weg in die Dokumentation. HerzensApp nützt eine Speech-to-Text-KI, sodass Pflegende Updates mündlich in ihrer Muttersprache eingeben können. Die KI speichert die Informationen als Text in der Zielsprache ab. Das Tool ist für 16 Sprachen ausgelegt (mit Fokus auf medizinischer Terminologie). Es übersetzt auf Deutsch formulierte Arbeitsanweisungen in die Muttersprache der Pflegekraft. Diese kann wiederum in ihrer Sprache antworten. So werden Informationen präzise und vollständig ausgetauscht und Koordinationsaufgaben schneller erledigt. Außerdem können Familienmitglieder in der App miteinander chatten, den Gesundheitszustand der pflegebedürftigen Person verfolgen und Fotos DSGVO-konform teilen.

 

Die Plattform unterstützt auch die Pflegeagenturen, indem sie die Digitalisierung von Dokumentations- und Organisationsabläufen erlaubt. Über das HerzensApp-Dashboard können die Unternehmen Profile für die Betreuenden und Pflegenden anlegen, diese zuteilen und mithilfe digitaler Checklisten und anderer kluger Features die Dokumentation des verrichteten Dienstes vereinfachen. Hier spielt die Übersetzungsfunktion wieder eine große Rolle.

 

Gründungserfahren
Oliver Wimmer und sein Mitgründer Konstantin Pollanz hatten die Idee für HerzensApp beim Aufbau eines anderen Start-ups, des Food-Tech-Unternehmens Ambro. Der Informatiker Alireza Fasih stieß zum Gründungsteam, um das Potenzial der KI auszuschöpfen. Derzeit ist HerzensApp noch auf den österreichischen Markt ausgelegt, in weiterer Folge sollen immer mehr Länder und Sprachen angebunden werden. Die zugrundeliegenden Technologien und Prozesse sind flexibel anpassbar.

 

Software entwickelt sich ständig weiter. Bis 2025 wollen die Gründer den Pflegeprozess in der App noch effizienter und benutzerfreundlicher gestalten. Partnerschaften mit Pflege- und Betreuungseinrichtungen sollen den Roll-out begleiten.

 

„Wir glauben fest an die Durchsetzungskraft von HerzensApp, weil unsere Plattform sowohl Pflegekräfte als auch Familien spürbar entlastet und verbindet. Unsere Technologie vereinfacht die täglichen Aufgaben in der Pflege und schafft eine vertrauensvolle Umgebung für alle Beteiligten. Das aws Programm hat uns entscheidend dabei unterstützt, eine KI-generierte Zusammenfassung von Pflegedokumentationen zu entwickeln. Ohne diese Unterstützung wären wir heute nicht da, wo wir sind.“ - Konstantin Pollanz (CEO)

 

Tipp: Wir raten anderen Gründerinnen und Gründern, stets die Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt ihrer Entwicklung zu stellen. Es ist entscheidend, flexibel zu bleiben und kontinuierlich auf Feedback zu reagieren, um das Produkt bestmöglich an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen. Netzwerken und der Austausch mit anderen Gründerinnen und Gründern sowie Fachleuten können zudem wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten.

 

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