Der Gründer Manuel Prohaska © MPC2
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MPC2

MPC² entwickelt eine portable, zerstörungsfreie Korrosionsprüfeinheit, die eine gängige Materialprüfung in wenigen Stunden erledigt. Bislang wurden dafür vier bis sechs Wochen veranschlagt.

aws Preseed | 2023 | Deep Tech | Physical Sciences | Steiermark

 

Es gibt das sehr einfache Sprachbild des „Zahnes der Zeit“, von dem es heißt, dass er an diversen Dingen nage. Diese Metapher beschreibt ganz gut die Geschäftsgrundlage der Materialwissenschaft. Welche Eigenschaften haben Metalle und andere Materialien? Und wie verändern sie sich im Lauf der Zeit? Manuel Prohaska widmet sich diesen Fragen in seinem Unternehmen. Nach einem Masterstudium in Werkstoffwissenschaft und einem Doktorat in Korrosionswissenschaft betreibt er gemeinsam mit seiner Ehepartnerin Simone Prohaska, die ebenfalls an der Montanuniversität Leoben studiert hat, ein Ingenieurbüro für Korrosionsprüfung. Neben seiner Consulting- und Zertifizierungstätigkeit entwickelte er ein Prüfverfahren, mit dem man Werkstoffzustände bestimmen oder mehrere Werkstoffgruppen vergleichen kann. Das Prüfgerät mit dem Namen Corrosion Ray kann zerstörungsfrei und um ein Vielfaches schneller als konventionelle Verfahren die interkristalline Korrosionsbeständigkeit eines Werkstoffs bestimmen. Bislang mussten für die einwandfreie Prüfung eines Werkstoffs vier bis sechs Wochen veranschlagt werden. Der Corrosion Ray erledigt das an einem Arbeitstag. Die Prüfungen mit dem Corrosion Ray können – im Gegensatz zu bisherigen Methoden – vor Ort und praktisch ohne Probenentnahmen durchgeführt werden, was die Einsatzmöglichkeiten stark vermehrt.

 

Mithilfe der Elektrochemie
Der Corrosion Ray basiert auf der Anwendung der sogenannten elektrochemischen potentiokinetischen Reaktivierungsmethode (EPR), eines elektrochemischen Prüfverfahrens zur Ermittlung der Empfindlichkeit korrosionsbeständiger Stähle und Nickelbasislegierungen gegenüber interkristalliner Korrosion. Die Prüfung mittels EPR – entweder im Labor oder direkt am Bauteil – erbringt in sehr kurzer Zeit präzise Ergebnisse.

 

Kurz vor der Marktreife
Zielkunden von MPC² sind einerseits Apparate- und Anlagenbauer im europäischen Umfeld, andererseits weltweit aktive Betreiber chemischer und petrochemischer Anlagen. Unternehmen auf dem Harnstoffmarkt liegen als potenzielle Kunden nahe, weil in dem Industriezweig sehr korrosive Produktionsprozesse vorherrschen und der Gründer dort über viele Kontakte verfügt. Im ersten Quartal 2025 soll die Produktentwicklung des Corrosion Ray abgeschlossen sein. Die Markteinführung wird unmittelbar darauf in Angriff genommen. Gleichzeitig wird mit dem Personalaufbau begonnen. Ab 2026 erwartet MPC² steigende Umsätze durch Korrosionsprüfungen beim Kunden.

 

„Da wir mit unserer Prüftechnologie, dem Corrosion Ray, unseren Kunden Zeit sparen, den CO2-Fußabdruck reduzieren und die Produktqualität wie auch die Anlagensicherheit erhöhen, sind wir überzeugt, mit unserer Geschäftsidee erfolgreich sein zu können. In der Startphase hat uns die Unterstützung durch die aws ermöglicht, unsere Idee zügig und fokussiert zu verfolgen, ohne tagtäglich um das finanzielle Überleben kämpfen zu müssen.“ - Manuel Prohaska (CEO)

 

Tipp: Es ist sehr wichtig, über das österreichische und internationale Steuer- und Abgabenrecht Bescheid zu wissen. Liquiditätsschwierigkeiten sind sonst schwer vermeidbar. Auch sollte man die ausgezeichnete österreichische Förderlandschaft bestmöglich nutzen. Zudem sollten geplante Auftragseingänge sehr konservativ ausgelegt werden. Typischerweise dauert alles um einiges länger, als man (vor allem als junger Gründer) erwarten würde. Trotz aller Herausforderungen genießt man als Gründer aber gestalterische Freiheit, was ein großes Plus ist.

 

www.mpc2.at

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