Gründungsteam (v. l.): Jakob Moder, Erik Gerstl © Zyglox
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Zyglox

Das Start-up nutzt eine Technik aus der Raumfahrt für ein neuartiges Sensorsystem, das berührungslos die mechanische Belastung von rotierenden Maschinenteilen überwacht. Das verlängert die Wartungsintervalle von Eisenbahnen, Flugzeugen und Fahrzeugen.

aws Preseed | 2023 | Deep Tech | Physical Sciences | Steiermark

 

Soll Mobilität nachhaltig werden, müssen Fahrzeuge und Maschinen ressourcenschonend eingesetzt werden. Der Aufwand für eine verantwortungsvolle Instandhaltung ist groß: Bei modernen Eisenbahnen entfallen bis zu 50 % der Lebenszykluskosten auf die Wartung. Verschleißbedingte Defekte an Maschinenteilen führen außerdem zu ungeplanten Ausfällen von (öffentlichen) Verkehrsmitteln mit entsprechendem Frust bei den Passagierinnen und Passagieren und – nicht unwesentlich – Schadenersatzforderungen an die Betreiber. Das Problem: Transportmittel mit hoch belasteten rotierenden Bauteilen (z. B. Radwellen, Radfelgen) können im Betrieb aktuell nur eingeschränkt messtechnisch erfasst und überprüft werden. Bislang können Informationen über den Zustand und die Abnutzung beweglicher Maschinenteile nur durch Wartung in bestimmten Intervallen erlangt werden. Wann Überprüfungen notwendig sind, ist in erster Linie das Ergebnis von Beobachtung und Erfahrung und weniger von Messungen. Aus sicherheitstechnischen Gründen werden dabei große Zeitpolster eingeplant. Dadurch stehen die Verkehrsmittel aber lange (und vielfach ohne Not) in den Wartungshallen der Betreiber. Die Entwicklung von Zyglox optimiert den Wartungsaufwand: Die beiden Techniker Jakob Moder und Erik Gerstl arbeiten an einer neuen, kontaktlosen Messmethode, mit der man lückenlos und exakt die mechanische Belastung beweglicher Maschinenteile überwachen kann. Über mathematische Simulationen kann der zukünftige Verschleiß der Maschinenteile prognostiziert werden.

 

Raumfahrt
Die Sensortechnologie von Zyglox basiert auf einer Technik aus der Raumfahrt. Durch die Kombination alter und neuer Technologien werden spezielle Sensoren entwickelt, die berührungslos und permanent den Zustand von rotierenden Maschinenteilen überwachen und auswerten. Die Gründer gehen davon aus, dass dies den Grundstein für eine ganzheitliche Systemüberwachung legen wird. Die Effizienz und Kostensituation von Verkehrsbetrieben würden dadurch deutlich verbessert.

 

Umsetzungsphase
Die aws steht seit den ersten Anfängen an der Seite der Zyglox-Inhaber. Zu Beginn gaben ihre Fachleute Feedback zu den technischen und wirtschaftlichen Ansätzen – und das laut Moder und Gerstl durchaus kritisch. Die beiden erzählen von Nachjustierungen in den Gründungsplänen, die sich bei der Umsetzung als „sehr hilfreich“ erwiesen hätten. Die Gründer nutzten auch die Rechtsschutzberatung der Förderbank und setzten sich – nach Empfehlung und mit Unterstützung der aws – detailliert mit der weiterführenden Patentstrategie für ihre Entwicklung auseinander. Für 2025 ist geplant, Prototypen herzustellen und das Messsystem auf Prüfständen und Testfahrzeugen zu validieren.

 

„Die Auslastung der öffentlichen Mobilitätsinfrastruktur (Schiene und Straße) steigt unaufhörlich. Mit unseren neuen Sensor- und Überwachungslösungen können Probleme beim rollenden und fahrenden Material frühzeitig erkannt werden, wodurch eine maximale Verfügbarkeit von Netz und Fahrzeugen erreicht wird – bei gleichzeitigem ressourcenschonendem und kosteneffizientem Einsatz der Mittel.“ - Jakob Moder und Erik Gerstl

 

Tipp: Nehmt Erstgespräche bei Steuerberaterinnen, Patentanwälten und anderen Fachleuten ebenso wahr wie Beratungsangebote von aws, WKO, Workshops etc. Unterscheidet dabei zwischen Wissen und Meinungen. Und scheut keine Ausgaben für Leistungen, die euch die Arbeit merklich erleichtern. Eine wichtige Ex-post-Erkenntnis: Legt von Beginn an den Grundstein für Dokumentation und Struktur. Jedes Gründungsteam braucht das früher oder später. Meist gilt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

 

www.zyglox.com

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