Gründungsteam (v. l.): Bernhard Haslhofer, Rainer Stütz, Ross King, Matthias Rella, Karl Zettl © Iknaio
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Iknaio

Iknaio bietet eine Plattform, mit der man Adressen und Transaktionen in Kryptoasset-Netzwerken wie Bitcoin, Ethereum und Tether analysieren kann. Behörden und Finanzinstitute nutzen das Tool zur Kryptoforensik.

aws Seedfinancing | 2023 | Deep Tech | IKT | Wien

 

Blockchains und Kryptowährungen sind für viele Menschen immer noch mystisch: Jeder versteht, dass die neue Technologie und die damit verbundenen Transaktionen einen tiefgreifenden technischen Wandel mit sich bringen. Weniger eingängig ist, wie das alles passiert – und wie die Zusammenhänge dahinter aussehen. Die grenzenlosen Transaktionen sind verlockend: Geldwäsche mit Kryptowährungen hat seit 2018 um mehr als 700 % zugenommen. Behörden können beispielsweise bei Ransomware-Angriffen (Erpressung durch Blockieren der Firmen-IT) die Transaktionen auf der Blockchain sehen, aber die Wallets keinen Personen zuordnen. Daher ist es dringend nötig, Kryptowährungsströme nachvollziehbar zu machen. Das Wiener Start-up Iknaio sprengt die bislang engen Grenzen der Kryptoforensik. Aktuell werden verdächtige Fälle noch einzeln manuell überprüft – ein unergiebiger und ineffizienter Versuch, die Spur der zahllosen Transaktionen zu verfolgen. Jetzt scannt die Analyseplattform GraphSense große Datensätze und führt automatisierte Berechnungen durch. Strafverfolgungs- und Regulierungsbehörden, Kryptobörsen, Banken und Fintechs erhalten mit dem Iknaio-Tool nutzbare Informationen zu laufenden und vergangenen Kryptowährungstransaktionen.

 

Forschungswissen aus erster Hand
Die Namen der Gründer von Iknaio lesen sich wie ein Auszug aus der „Mitgliederliste“ der heimischen Data-Science-Community. Bernhard Haslhofer leitet die Forschungsgruppe CryptoFinance im Complexity Science Hub in Wien, in dem auch Rainer Stütz forscht. Ross King, ein Mitentwickler von GraphSense, ist thematischer Koordinator des Forschungsfeldes Data Science & Artificial Intelligence am Austrian Institute of Technology. Geschäftsführer Karl Zettl ist seit circa 15 Jahren in der Paymentbranche aktiv und sorgt für das nötige Branchenwissen. Webexperte Matthias Rella schließlich ist Hauptverantwortlicher für die Entwicklung des GraphSense-Auftritts sowie der Dashboard- und Client-Tools. Sie alle arbeiten an einem Produkt, das ihnen zufolge die Betrugsbekämpfung im Bereich Cybercrime dramatisch erleichtern wird. Zudem brauche es Tools, um die unregulierten Abläufe der Kapitaltransaktionen im Kryptobereich transparent zu gestalten. Die Server von Iknaio werden in Österreich gehostet und betrieben, um Datensicherheit und Compliance zu gewährleisten. Der Dienst ist skalierbar – von Single-User-Lizenzen bis zur gehosteten Komplettlösung. Bitcoin- und Ethereum-Transaktionen sind ebenso analysierbar wie die internen Abläufe von Smart Contracts.

 

Am Markt aktiv
Seit dem dritten Quartal 2022 sind die Dienstleistungen von Iknaio am Markt verfügbar. Zu den Kunden zählen nach eigenen Angaben bereits „namhafte internationale Behörden“. Zudem wurde das Unternehmen beim Austrian Blockchain Award 2023 als bestes Start-up prämiert. Ausgezeichnet wurde es für das Projekt „Cross Ledger Technology“, das gerade entwickelt wird und mit dem das Nachvollziehen von Kryptobewegungen über mehrere Blockchains hinweg möglich werden soll. Für dieses Projekt hat Iknaio auch die Seedfinancing-Förderung der aws erhalten. Für 2025 steht die Expansion in neue Märkte in Europa, Asien und Afrika auf dem Plan. Es sollen niedrigschwellige Dienste im Bereich der Kryptoassets angeboten werden, die es Kunden ermöglichen, auch ohne Expertise Kryptowährungsströme nachzuverfolgen.

 

„Cybercrime ist ein internationales Business geworden, in dem Gelder schnell, unauffällig und grenzüberschreitend transferiert werden. Kryptowährungen bieten dafür ideale Voraussetzungen. Daher sind wir überzeugt, dass wir mit unseren Produkten dazu beitragen, den Umgang mit Bitcoin und Co. sicherer zu gestalten. Die Seedfinancing-Förderung der aws hilft uns entscheidend, den nächsten Schritt in der Produkt- und Markterweiterung zu machen.“ - Karl Zettl (CEO)

 

Tipp: Es ist wichtig, eine klare Vision zu definieren und anhand dieser immer wieder zu prüfen, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet. Zudem sollte man darauf achten, sich nicht in Details zu verlieren, sondern immer das große Bild im Blick haben.

 

www.ikna.io

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