Medizinische Universität Innsbruck: Entwicklung von Krebszellen-Sensibilisatoren
MedUni Innsbruck - aws Prototypenförderung
aws Innovationsschutz - Prototypenförderung | 2022 | Innsbruck
Im Rahmen des Prototypen-Projekts wurden Chemo-Sensibilisatoren entwickelt, welche die Resistenz von Krebszellen gegenüber etablierten Tumortherapeutika in einer klinisch relevanten Konzentration aufheben. Die neuen Wirkstoffe führen beispielsweise zu einer Wiederherstellung der Wirkung von Imatinib (Leukämie), Paclitaxel (Ovarialkarzinom) oder Docetaxel (Prostatakarzinom). Bei den Sensibilisatoren handelt es sich um Derivate der chemischen Verbindung Telmisartan. Diese inhibieren über einen innovativen dualen Wirkmechanismus gezielt zelluläre Signalwege, welche essenziell für das Überleben von therapieresistenten Krebsstammzellen sind. Die gesammelten Erkenntnisse sprechen für eine potenzielle therapeutische Anwendbarkeit der Substanzen zur Behandlung von Krebserkrankungen nach erworbener Resistenz gegenüber etablierten Tumortherapeutika.
Mittels ADME (Absorption, Distribution, Metabolismus, Exkretion), sowie pharmakokinetische und toxikologische Studien, konnte die Möglichkeit einer potenziellen in vivo Anwendung der entwickelten Substanzen gezeigt werden. Darauf aufbauend wurde ein Model zur weiterführenden in vivo Validierung der Wirksamkeit der entwickelten Krebszellen-Sensibilisatoren etabliert, um den Krebshemmenden Effekt der neuen Telmisartan-Derivate in Kombination mit einer herkömmlichen Chemotherapie zu untersuchen.
Die Chemo-Sensibilisatoren wurden unter der Projektleitung von Stefan Salcher, PhD an der Medizinischen Universität Innsbruck entwickelt.