BeVi
Das Wiener Start-up entwickelt KI-basierte Apps, die Unternehmen helfen, menschliche Aufmerksamkeit bei der Fotobetrachtung offline zu analysieren und zu nutzen.
aws Preseed | 2023 | Deep Tech | Wien
Es liegt im Auge des Betrachters, wie eine Abbildung aufgenommen wird. Man kann auch sagen: Die Definition eines guten Bildes ist vielfältig. Das Start-up BeVi ist dem menschlichen Geschmack auf der Spur: Die beiden Gründerinnen Lusine Abrahamyan und Asetila Koestinger entwickeln Apps, die das Blickmuster von Tausenden Menschen beim Ansehen von Fotos untersuchen. Mithilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz erfassen die BeVi-Apps, welche Bildbereiche die besondere Aufmerksamkeit der Betrachterinnen und Betrachter auf sich ziehen. Die Entwicklung aus Wien macht nachvollziehbar, welche bildliche Darstellung Menschen in den Bann schlägt. Die BeVi-Apps richten sich an Anbieter im Bereich des E-Commerce, die ihre Produkte attraktiv und automatisiert online präsentiert wissen wollen, und an Nutzerinnen und Nutzer sozialer Medien, die die eigene Bildgestaltung nicht mehr nur dem Bauchgefühl überlassen wollen.
Doppelgleisig
BeVi bereitet den Markteintritt mit zwei Produkten vor: Eine KI-basierte B2C-Kamera-App hilft privaten Online-Verkäuferinnen und E-Commerce-Anbietern, professionelle und für die Betrachterin oder den Betrachter optimierte Produktbilder zu erstellen. Sie analysiert die Szene und macht selbstständig die besten und für die Betrachterin oder den Betrachter attraktivsten Aufnahmen. Das zweite Produkt, eine API, richtet sich in erster Linie an die Betreiber von Plattformen, die ihren Kunden eine verbesserte Produktpräsentation durch KI-optimierte Bilder bieten wollen: Die API automatisiert den Prozess der Bildmoderation und erstellt in Sekunden visuell ansprechende Feeds. Für eine optimierte Präsentation arbeiten die BeVi-Apps schnell und selbstständig. Anders als vergleichbare Apps bietet die BeVi-Kamera-App eine Echtzeitverarbeitung von Bildern direkt auf dem Smartphone, ohne dass eine Internetverbindung nötig wäre. Kleine, effiziente KI-Module, die im Hintergrund beider BeVi-Apps arbeiten, erlauben es, Hunderte von Bildern in Sekunden und mit einem Bruchteil der Kosten bei anderen Diensten zu verarbeiten. Das macht vor allem die API für den großflächigen Einsatz auf Plattformen attraktiv.
Lebendige Connectivity
BeVi ist das Ergebnis einer funktionierenden österreichischen Start-up-Kultur. Lusine Abrahamyan begegnete ihrer Mitgründerin Asetila Koestinger in einem Accelerator-Programm, das diese für Unternehmerinnen organisierte. Koestingers Erfahrungen halfen dabei, Teil des INiTS-Inkubators zu werden und sich für das aws Preseed-Programm zu bewerben. Das Programm machte die Entwicklung eines MVP möglich, eines „minimum viable product“: die Basisversion der beiden BeVi-Apps. Bis 2025 soll eine iOS-Version der BeVi-Kamera-App für die iPhone-Welt entwickelt werden. Die Suche nach B2B-Kunden für die API komplettiert für 2024 und 2025 die To-do-Liste.
„Ich glaube, dass KI Services und Prozesse demokratisiert, die zuvor nur einer kleinen Zahl von Menschen oder Unternehmen zur Verfügung standen. In dieser Hinsicht leistet die aws großartige Arbeit, indem sie leidenschaftlichen Gründerinnen und Gründern hilft, ihre Geschäftsideen und Visionen zum Leben zu erwecken. Ich bin überzeugt, dass die Gesellschaft davon profitiert. Die aws hat uns mit ihrem umfangreichen Know-how im Gründungsbereich geholfen und bietet eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten. Als sehr nützlich empfand ich auch die Inkubatoren, die Fachleute aus der Start-up-Community zusammenbringen.“
Lusine Abrahamyan (CEO)