© Keith Nyanhongo
© Keith Nyanhongo

AgroBiogel

Das BOKU-Spin-off entwickelt ein Hydrogel aus natürlichen Rohstoffen, das Feuchtigkeit länger im Boden hält und unproduktive Böden langfristig fruchtbar macht.

aws Seedfinancing | 2021 | Deep Tech | GreenTech | Niederösterreich

 

Wärmere Sommer, weniger Niederschlag: Mit dem Klimawandel werden Dürren in vielen Regionen vom gelegentlichen Problem zum Dauerzustand. Die Landwirtschaft bekommt die Folgen besonders drastisch zu spüren. Eine mögliche Antwort darauf bieten Hydrogele: Die  meist in Granulatform ausgebrachten Zusatzstoffe nehmen große Mengen Wasser auf und geben es nur langsam wieder an ihre Umgebung ab. Forscher der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) haben nun ein Hydrogel auf Holzbasis entwickelt, das außergewöhnlich hohe Wassermengen speichern kann.


Verholzte Pflanzen als Rohstof
Das vollständig biologische Hydrogel hält Düngemittel im Boden, gibt sie langsam frei und verhindert so schädigendes Auswaschen. Nach einigen Jahren baut es sich zu Humus ab und erhöht dadurch die Bodenfruchtbarkeit. Verwendet werden verholzte Pflanzen – im Gegensatz existierenden Hydrogelen auf fossiler Basis, die zunehmend unter Druck geraten und nur noch mit Einschränkungen für die Landwirtschaft zugelassen sind. Den Gründern von AgroBiogel mit Gibson Nyanhongo als Spiritus Rector – er leitet im Brotberuf die Forschungsgruppe Biomaterialtechnologie an der BOKU – ist es gelungen, dieses Hydrogel zur Markt-reife zu bringen.


Biologischer Wasserspeicher
Mit dem Hydrogel vermischte Böden können bis zu 95 % des eingehenden Wassers aufnehmen und so rund 40 % an Bewässerung sparen. Das Material speichert das zugeführte Wasser und kann damit unregelmäßige oder geringere Wasserversorgung überbrücken, wodurch  Dürren entgegengewirkt wird. Indem lang-fristig Humus erzeugt wird, werden selbst Sandböden mit dem AgroBiogel-Zusatz für die Landwirtschaft nutzbar.


Überall einsetzbar
Das Bio-Hydrogel wird vorzugsweise wie Düngemittel ausgebracht. Angewendet wird die Entwicklung des Tullner Unternehmens auf offenen Feldern, in Glashäusern und anderen künstlichen landwirtschaftlichen Systemen. Mit Beginn des Jahres 2022 startet die dritte Phase der industriellen Skalierung: Damit wird der Nachweis erbracht, dass die tägliche Produktion für die Industrie ausreichend ist. Mit den Mitteln der Seedfinanzierungwird das Team vergrößert. Ziel ist es, bis 2025 in Dürrezonen des europäischen und des afrikanischen Kontinents präsent zu sein.

www.agrobiogel.com

Newsletter

Jetzt registrieren und informiert bleiben! 

Jetzt anmelden!