© Purency GmbH
Gründungsteam: Dipl.-Ing. Michael Stibi, Valerie Hengl M. Sc. | © Purency GmbH

Purency

Das Wiener Start-up entwickelt eine Software für die Mikroplastikanalyse, die mithilfe von KI-Algorithmen nicht nur die Menge, sondern auch die Art des Plastiks bestimmt.

aws Seedfinancing | 2021 | Deep Tech | GreenTech | Wien

 

Mikroplastik lauert überall. Bei jedem Waschgang verlieren Kleidungsstücke bis zu 2.000 winzige Kunststofffasern. In jedem Winkel der Welt pulverisieren sich Verpackungen durch Alterungs- und Zerfallsprozesse in winzig kleine Partikel, die ihren Weg bis in Lebensmittel und Lebewesen finden. Mikroplastik gefriert im Eis von Spitzbergen, sickert mit dem Regen in die Wälder des Amazonas und verschmilzt mit den Bewohnern der Meere.

Effiziente Methoden zur Bekämpfung existieren bisher nicht. Es gibt zu Mikroplastik keine belastbare Datenlage. Um aber die Auswirkungen der Partikel zu verstehen und global gültige Lösungen zu finden, muss eine Datengrundlage zu Vorkommen und Herkunft geschaffen werden. Dazu leistet Purency mit dem Microplastics Finder einen Beitrag.


Standardisierte Dateninterpretation
Eines der größten Probleme von Laboren ist, dass sich die Messmethoden zu Mikroplastik nicht vergleichen lassen. Benedikt Hufnagl, Absolvent der Technischen Chemie und Verfahrenstechnik an der TU Wien, ging das Problem über Umwege an: Es gelang ihm, die Datenanalyse der Mikroplastikmessungen zu automatisieren. Proben werden mit elektromagnetischer Strahlung im Infrarotbereich behandelt, um die enthaltenen Partikel zu bestimmen. Machine-Learning-Algorithmen können die großen Datenmengen, die dabei entstehen, automatisiert entschlüsseln.

Das bringt eine erhebliche Beschleunigung des Messprozesses und vor allem eine Standardisierung der Methode. Michael Stibi (Technische Chemie, TU Wien), Valerie Hengl (Umwelttechnologie, TU Wien) und Aurelia Liechtenstein (Betriebswirtschaft, Universität Maastricht) entwickelten aus dieser Idee einen Geschäftsplan. Gemeinsam gründeten die vier Absolventinnen und Absolventen im August 2020 Purency.


Zielgruppe: Labore und Umweltbehörden
Der Microplastics Finder ermöglicht es, die Polymerpartikel in einer Probe vollständig zu detektieren und nach Art, Anzahl und Größe zu klassifizieren. Die aktuelle Version verarbeitet Infrarotbilder mit jeweils mehr als einer Million Spektren und 5 GB und unterscheidet mehr als 20 Polymerarten. Die Ergebnisse liegen in etwa zehn Minuten vor. Zielgruppe sind alle Labore, die Mikroplastik analysieren – ob Forschungs-, Auftrags- oder Industrielabore. Die Zusammenarbeit mit Spektrometerherstellern, Umweltbehörden und Vertretern der Lebensmittelindustrie wird gesucht. Mit Eintritt in die Seedfinancing-Phase beginnt Purency den Vertrieb des marktfertigen Verfahrens auszubauen und die Fähigkeiten des Tools zu verfeinern.

www.purenccy.ai

Newsletter

Jetzt registrieren und informiert bleiben! 

Jetzt anmelden!