Gründungsteam (v. l.): Behzad Shirmardi, Erik Reimhult © Behzad Shirmardi (l.), Katharina Schiffl
Das Bild zeigt die Hände einer Person in einem Laborumfeld, die eine biegsame leuchtend grüne Folie hält. Dabei handelt es sich um BrightLeaf™, einen ultraschnellen Szintillator von BrightComSol. Die Person trägt lila Schutzhandschuhe. Die leuchtend grüne Farbe des Materials zeigt, dass es fluoreszierende Eigenschaften hat. Szintillatoren beginnen farbig zu leuchten, wenn sie unter bestimmten Lichtbedingungen betrachtet werden, was sie relevant für die Detektion von ionisierender Strahlung macht. © BrightComSol
Das Bild zeigt drei Petrischalen, die Substanzen in verschiedenen Farben enthalten: Eine leuchtet grün, eine andere blau und die dritte orange. Dabei handelt es sich um BrightSplash™, druckbare Röntgenszintillatoren von BrightComSol, in Farben, die für verschiedene Detektoranwendungen optimiert sind. Die Schalen sind auf einer dunklen Oberfläche platziert, und der Hintergrund ist ebenfalls dunkel, was die Leuchtkraft der Farben verstärkt. © BrightComSol

BrightComSol

BrightComSol entwickelt die nächste Generation von Szintillatoren. Diese erhöhen in der Radiologie die Auflösung und die Bildgebungsgeschwindigkeit und reduzieren die Strahlendosis. Im Bereich der industriellen Inspektion sinken die Kosten deutlich.

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Der Begriff der „Szintillatoren“ ist nicht unbedingt in jedermanns Wortschatz enthalten – und das ist keine Schande. Vereinfacht gesagt handelt es sich um Materialien, die auf die Einwirkung ionisierender Strahlung mit der Emission von Licht reagieren. Sie fangen an zu leuchten. Szintillatoren spielen eine entscheidende Rolle in der Radiologie, insbesondere bei der digitalen Röntgenbildgebung und der Computertomografie (CT). Und es sind diese Szintillatoren, die zu einem großen Teil die Bildqualität, die Bildgebungsgeschwindigkeit und die nötige Strahlendosis einer bildgebenden Untersuchung bestimmen.


Die beiden Gründer Behzad Shirmardi und Erik Reimhult haben ein Verfahren entwickelt, mit dem man eine spezielle Klasse von Nanokristallen, sogenannte Perowskit-Quantenpunkte (PQDs), kostengünstig und in großen Mengen erzeugen kann. Die Quantenpunkte wandeln Licht, das für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, in sichtbare Farben um. Die PQDs werden von BrightComSol in Folienform als Szintillatoren vermarktet und in der Röntgentechnologie eingesetzt. Der Vorteil der speziellen Nanokristalle: Mit ihnen ausgestattete digitale Röntgendetektoren liefern zehnmal schneller Bilder, die noch dazu 100 % schärfer sind. Und sie tun das mit einer geringeren Strahlendosis als konventionelle Szintillatoren. Bislang konnten PQDs nicht industriell genutzt werden, weil sich ihre speziellen Eigenschaften in einer Massenfertigung nicht wiederholen ließen.


Variantenreich

BrightComSol hat bislang drei Produktvarianten entwickelt. Die Grundlage ist eine dicht mit PQDs beladene Harzformulierung (BrightSplash™), die von den Herstellern (OEMs) zur Fertigung von Szintillatoren in jedem Format verwendet werden kann. Ein darauf basierender ultraschneller Dünnfilm-Szintillator (BrightLeaf™) wurde 2021 auf den Markt gebracht. Ein drittes patentiertes Szintillatordesign (BrightPixel™), hochauflösend, hat das Unternehmen 2023 lanciert, um in Kooperation mit der medizintechnischen Industrie eine neue Generation von Röntgendetektoren zu entwickeln. Die neuen Szintillatoren werden es ermöglichen, Fehler in riesigen wiederverwendbaren Raketenteilen zu erkennen, winzige Mängel in massenproduzierten Batterien zu finden (Reduktion der Brandgefahr!) und die medizinische Röntgendiagnose detailgenauer, schneller und weniger schädlich zu machen.


Next Generation

BrightComSol ist 2020 als Nanotechnologie-Spin-off der BOKU Wien gestartet. Behzad Shirmardi und Erik Reimhult verfügen jeweils über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in der Kolloidwissenschaft und der Synthese von Nanomaterialien. Nach den ersten Markterfolgen hat das Unternehmen einen Angel-Investor gewonnen und strebt 2024 eine weitere Seed-Runde mit Risikokapital oder strategischen Investoren an. In der Forschungspipeline befindet sich ein Projekt, das unter Einsatz neuer Materialformulierungen zu einem Produkt für die Live-Dosimetrie in der medizinischen Röntgentherapie führen soll.


„Wir wollen mit Technologie Leben retten. Wir entwickeln Materialien, die bildgebende Verfahren in der Medizin verbessern und erweitern. Für unsere langfristige Vision brauchen wir die Unterstützung aus den Deep-Tech-Programmen der aws. Deep-Tech-Start-ups wie unseres sind für die meisten Investoren zu riskant und haben einen langen F-&-E-Weg bis zur Marktreife.“
Behzad Shirmardi (CEO) und Erik Reimhult (CSO)
 

Tipp: Wenn du dein MVP entwickelt hast, dein „minimum viable product“, versuche es so vielen Menschen wie möglich zu verkaufen oder sonst wie unter die Leute zu bringen. Dein Produkt muss von den Kunden getestet werden, sonst wirst du nie den passenden Markt finden oder das richtige Produkt entwickeln.


www.brightcomsol.com

 

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