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FreyZein hat ein hochwertiges, wasserdichtes, atmungsaktives Gewebe aus Zellulose entwickelt, das ohne Kunststoff oder giftige Beschichtungen auskommt. Es ist biologisch abbaubar und reparierbar. Die erste Zielgruppe sind Hersteller von Outdoor- und Performancebekleidung.

Die Modeindustrie ist nach der Ölindustrie der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Welt. Eine der Ursachen: Jedes Mal, wenn synthetische Kleidung gewaschen wird, lösen sich Mikrofasern und gelangen über das Abwasser in die Ozeane. Öl und Chemikalien sind wesentliche Ausgangsmaterialien einer Branche von unüberschaubarer wirtschaftlicher Dimension. Weltweit setzt der Bekleidungssektor laut der Plattform FashionUnited etwa 2,5 Billionen US-Dollar um. In den vergangenen zehn Jahren ist er stark gewachsen. Einer der Gründe dafür ist der Trend zur Fast Fashion: Günstig produzierte Kleidung wird nur wenige Male getragen und dann entsorgt. In den Vereinigten Staaten etwa kaufen Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 68 Kleidungsstücke pro Jahr; der ökologische Preis dafür ist hoch. Das Grazer Start-up FreyZein will mit einer nachhaltigen Technologie hochwertige und atmungsaktive Stoffe für Outdoormode – ohne Ölderivate und Chemie – herstellen. Damit möchte es der Bekleidungsindustrie neue Wege eröffnen.

Zellulose als Basis
Das Team rund um den Start-up-erfahrenen Jan Anders Karlsson (Inhaber von Makava) – Sabrina Stacherl, Barnaby Caven und Enrico Cozzoni – setzt ein alterprobtes Material neu ein: Zellulose. FreyZein hat eine Methode gefunden, mit der sich die Eigenschaften der aus biologischer Baumwolle gewonnenen Zellulose verbessern lassen. Die Entwicklung des Unternehmens setzt auf ein Mehrschichtgewebe aus 100 % Zellulose, das atmungsaktiv und langlebig ist. Eine fluorcarbonfreie Spezialbehandlung macht es wasserabweisend. Der Stoff ist außerdem reparierbar und recycelbar. FreyZein hat eine neue Form des Zelluloseschweißens entwickelt, mit der zwei Zellulosematerialien ohne Klebstoff verbunden werden können. Die schnelle und rückstandsfreie Verarbeitungstechnik verstärkt den Nachhaltigkeitseffekt.

Intensivierung der Forschungstätigkeit
Die Industrie der neuartigen Textilien ist ein schnell wachsender Sektor mit erheblicher Investitionstätigkeit. Der globale Großhandel für Textilien der nächsten Generation wird Prognosen zufolge 2026 schon 2,2 Milliarden US-Dollar Umsatz machen. Für die Grazer Firma sind die Zeichen klar: Jetzt ist der Zeitpunkt, um sich bei neuen und nachhaltigen Materialien eine Marktposition zu sichern. FreyZein will seine Chance auf einen möglichst großen Marktanteil nutzen. Durch das aws Seedfinancing konnte das Unternehmen neues Personal einstellen und ein Labor anmieten. Mit Nachdruck arbeitet man an der Patentierung und der Erstellung von Prototypen. Bis 2025 will man einen ersten Prototyp entwickelt und die ersten Patente erworben haben.

„Im Outdoorbereich dominieren nach wie vor erdölbasierte Fasern. Wir von FreyZein wollen die Abhängigkeit von Petrochemikalien beenden, indem wir den verfügbarsten Baustoff der Natur, Zellulose, verwenden und trotzdem dieselbe Performance erzielen. Es ist erfreulich, zu sehen, dass nationale Förderungen wie das Seedfinancing der aws die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen stärken.“
Jan Anders Karlsson (CEO)

Tipp: „Plans are nothing, planning is everything.“

freyzein.com