cortEXplore

aws Seedfinancing | 2020 | Life Sciences | Oberösterreich

Chirurgische Instrumente können mit den hochauflösenden Kameras erfasst und in den medizinischen Abbildungen dargestellt werden. Bisher wurden diese zur Implantation von Mikroelektrodenchips und für die Injektion pharmakologischer Stoffe verwendet.
© tech2b/Andreas Balon
Gründer (v. l. n. r.): Stefan Schaffelhofer, Robert Prückl
© tech2b/Andreas Balon

Das Linzer Unternehmen entwickelt ein hochinnovatives chirurgisches Navigationssystem, mit dem man Eingriffe am Gehirn genau, sicher und effizient durchführen kann.

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Operationen am Gehirn zählen unverändert zu den Hochrisikooperationen. Die große Dichte an funktionalem Gewebe und Blutgefäßen erschwert einen Eingriff enorm. Wer ein Instrument ungenau ansetzt, verletzt sowohl Blutgefäße als auch hochspezifisches Gehirngewebe. Die Folgen für die Patientin oder den Patienten sind schwerwiegend – bis hin zum Tod. Ein von cortEXplore entwickeltes Verfahren reduziert das Operationsrisiko deutlich. Das Neuronavigationssystem des Start-ups verfeinert Planung, Simulation und Durchführung von komplexen Eingriffen. Mit seiner Hilfe lassen sich bereits vor der Operation eines Gehirntumors die einzelnen Schritte detailliert planen, damit man möglichst effizient zur betroffenen Stelle vordringen kann.

Planung am Modell

Die Software von cortEXplore vereint bildgebende Untersuchungen einer Patientin oder eines Patienten wie CT, MRI und fMRI. Mit den gewonnenen Bildern wird eine detaillierte Rekonstruktion von Haut, Schädel, Gehirngewebe und Gefäßen berechnet. Dieses Computermodell dient der virtuellen Planung einer Operation anhand eines 3-D-Druck-Modells der Patientenanatomie. So lassen sich Eingriffe vorab detailliert simulieren.

 

Der größte Vorteil der Technologie liegt in der intraoperativen Überwachung und Navigation: Während der Operation tasten mehrere hochauflösende Kameras den Kopf der Patientin oder des Patienten ab, um so eine mathematische Verbindung zu dem zuvor generierten Computermodell zu erzeugen. Mit dieser örtlichen Relation können chirurgische Instrumente, die ebenfalls vom Kamerasystem erfasst werden, submillimetergenau und in Echtzeit relativ zur Anatomie dargestellt werden. Mit anderen Worten: Chirurginnen und Chirurgen sind in der Lage, unterliegende anatomische Strukturen virtuell zu sehen, um Instrumente optimal zu führen und zu positionieren.

Einstieg über die Forschung

Zurzeit bietet cortEXplore das System für die neurowissenschaftliche Forschung an, um den invasiven Eingriff am Gehirn für pharmakologische und elektrophysiologische Anwendungen zu ermöglichen. Bis 2023 soll gemeinsam mit dem Kepler Universitätsklinikum in Linz die Zulassung für die Anwendung am Menschen erreicht werden.

 

www.cortexplore.com

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