DrainBot
aws Preseed | 2020 | Physical Sciences | Steiermark
Das Grazer Start-up hat das weltweit erste automatisierte Robotersystem für die Reinigung von Tunnelentwässerungen entwickelt. Lange Sperren werden vermieden, der Wassereinsatz wird dramatisch reduziert.
aws Preseed | 2020 | Physical Sciences | Steiermark
Auch Tunnels sind pflegebedürftig. Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer merken das, wenn sie nachts „wegen Wartungsarbeiten“ vor gesperrten Röhren warten. Vor allem die Drainagerohre in den Tunnelwänden bedürfen der Aufmerksamkeit der Betreiber, denn sie neigen zur Verstopfung. Um das zu verhindern, spülen derzeit Hochdruckreinigungssysteme die Drainagesysteme regelmäßig mit großen Mengen Wasser durch. Für solche Reinigungen sind partielle oder komplette Tunnelsperren nötig, die Folge sind Anhaltungen und Staus.
Billiger, sauberer, nachhaltiger
Hier setzt das Start-up von Mastermind Philipp Lepold und Mitgründer Slevan Stekovic an: Die Technologie von DrainBot reinigt Tunnelentwässerungssysteme vollautomatisch und ohne Sperrzeiten zu verursachen. Durch das Robotersystem werden die wartungsbedingten Tunnelsperren obsolet und der ökologische Fußabdruck der Tunnelanlage deutlich reduziert. Während Tunnelentwässerungssysteme in der Regel mit sogenannten Hochdruckwasserdüsen und etwa 400 Litern (frischem) Wasser pro Minute gereinigt werden, setzt DrainBot auf das bestehende Wasser in den Drainageleitungen. Die Betreiber verzeichnen dadurch spürbare Kosteneinsparungen und deutlich verbesserte Klimaschutzwerte. DrainBot verspricht zudem die einfachere Umsetzung vorbeugender Wartungskonzepte, was die Nutzungsdauer der Tunnelanlage verlängert.
Keine Aufsicht vor Ort
Das DrainBot-System besteht aus einer modular aufgebauten Robotereinheit, die für die Reinigung zuständig ist, sowie mehreren Ladestationen. Statt mit fossilen Brennstoffen wird das DrainBot-System mit Strom betrieben. Er stammt aus einem Batteriesystem, das im Körper des Roboters verbaut ist. Dieses Batteriesystem wird mittels Lade-/Datenstationen geladen, wodurch Einsatzlängen von mehr als zehn Kilometern möglich werden. Menschliche Aufsicht vor Ort ist nicht notwendig. Zudem arbeitet das System auch während des laufenden Verkehrs. DrainBot spricht von Kostensenkungen im Bereich der Instandhaltung von 10 bis 30 %. Die Zielgruppe des Start-ups ergibt sich von selbst: Die Roboter zur Reinigung von Tunneldrainagen sind in erster Linie für Betreiber von Eisenbahnen, Straßen und U-Bahnen interessant. Ein Pilotprojekt ist bereits im Laufen.