MADx

aws Seedfinancing | 2016 | Life Sciences | Wien

Das Wiener Start-up MacroArray Diagnostics (MADx) hat einen Allergietest entwickelt, der eine wesentlich höhere Bandbreite von Auslösern abfragt als bisher üblich.

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MADx

Allergien zählen zu den typischen Zivilisationskrankheiten. Rund ein Viertel der Bevölkerung leidet unter krankhaften Abwehrreaktionen des Immunsystems. Die Diagnose von Allergien ist oftmals schwierig, denn es gibt mehrere Hundert mögliche Auslöser. Das junge Unternehmen MADx hat einen Allergietest für klinisch-diagnostische Labors entwickelt, mit dem viele Parameter auf einmal abgefragt werden können. Der umfangreiche Test enthält fast 300 Allergene, die so ausgewählt sind, dass 99 % der Allergikerinnen und Allergiker in einem Schritt richtig und vollständig getestet werden können.

 

Kostengünstig und präzise

Die praktische Bedeutung des neuen Allergietests bestimmt sich neben der Vollständigkeit vor allem durch seine Präzision. Ein Beispiel: Wo bei konventionellen Tests nur eine Allergie gegen Eier festgestellt werden kann, kann der MADx-Test diagnostizieren, ob der Auslöser im Dotter oder im Eiweiß liegt. Für die Patientin oder den Patienten bedeutet dies, dass sie oder er nicht auf Eier im Allgemeinen, sondern nur auf Dotter oder Eiweiß verzichten muss. Auch kann der vom Wiener Molekularbiologen Christian Harwanegg und seinem Team entwickelte Test feststellen, ob Eiweiß im erhitzten oder rohen Zustand vertragen wird. Möglich wird das durch die sogenannte molekulare Diagnose, also die Auflösung der Allergieverursacher auf der Ebene einzelner Proteinmoleküle.

 

Plattformtechnologie

Das entwickelte Testformat eignet sich für viele andere immunologische Erkrankungen, deren Diagnose auf dem Nachweis spezifischer Antikörper im Blut der Patientinnen und Patienten beruht. Besonders geeignet sind solche Anwendungen dort, wo Antikörper gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Antigene nachgewiesen werden müssen. Das ist zum Beispiel bei Autoimmun- oder Infektionskrankheiten der Fall.

 

Langfristig Kostensenkungen zu erwarten

Mit dem größeren Testaufwand sind die Erfolgsaussichten einer Immuntherapie wesentlich höher – ohne dass Mehrkosten für das Gesundheitssystem entstehen. Auf lange Sicht sind MADx zufolge sogar Kostensenkungen möglich. Das Start-up ist mit einer Lösung für die Inhousediagnose in Spitälern und Forschungseinrichtungen bereits auf dem Markt. Im Sommer 2017 soll ein Diagnostikum folgen. 2018 will das Unternehmen dann ein voll automatisiertes Laborsystem anbieten. Die von MADx entwickelte Diagnosetechnik soll in naher Zukunft auch lizenziert werden.

www.macroarraydx.com

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