MedUni Wien: Lebensechte Simulatoren von Frühgeborenen
MedUni Wien - aws Prototypenförderung
aws Innovationsschutz - Prototypenförderung | 2010 | Wien
In den industrialisierten Ländern machen Frühgeburten den größten Anteil an der Säuglingssterblichkeit aus. Ein Kind mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g hat ein 200-mal höheres Risiko zu versterben als ein Neugeborenes mit einem normalen Geburtsgewicht. Der Outcome eines kritisch kranken Kindes hängt neben der Umkehrbarkeit des pathologischen Zustandes einzig und allein von den Fähigkeiten und Fertigkeiten des behandelnden Teams ab. Um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, muss die Versorgung von Frühgeborenen und kritisch kranken Neugeborenen daher intensiv trainiert werden. Da sich ein Training am echten Menschen verbietet, besteht gerade in der Kinderheilkunde eine ethische Verpflichtung, Simulationstrainings durchzuführen. So können die für die Versorgung kritisch kranker Kinder notwendigen Erfahrungen und Fertigkeiten erworben werden, ohne dass das Leben und die Gesundheit von Kindern gefährdet werden. Für ein effektives Training sind daher hochrealistische Patientensimulatoren notwendig.
An der Medizinischen Universität Wien wurde ein Frühgeborenen-Simulator entwickelt, der über eine sehr wirklichkeitsnahe äußere und auch innere Anatomie verfügt, um ein ideales Training zu gewährleisten. Besonderes Gewicht wurde auf die Anatomie der Atemwege gelegt. Durch Miniaturisierung und Verwendung moderner Technologie wurde es erstmals möglich, die für das Simulationstraining im Bereich der Kinderheilkunde notwendigen Pathologien hochrealistisch zu simulieren. In die Projektdurchführung sind neueste Konstruktionskonzepte aus den Bereichen Mikroelektronik, Sensorik, Mechanik und Animatronik eingeflossen. Abgerundet wurde das Gesamtsystem durch ein modernes, zuverlässiges Userinterface und die hochrealistische Simulation von Vitaldaten über einen Patientenmonitor.
Im Rahmen des Prototypen-Projektes konnte das Fundament zu mehreren Patenten und der erfolgreichen Gründung der SIMCharacters GmbH gelegt werden. Durch die ideale Kombination aus klinischer Erfahrung und technischem Know-how konnte das Team mithilfe der Förderung einen ersten Funktionsprototyp eines hochrealistischen Frühgeborenen-Simulators entwickeln. Mit seinen überzeugend lebensechten Simulatoren in Kombination mit der bisher einzigartigen Simulation von Krankheitszeichen im Kindesalter strebt SIMCharacters die Technologieführerschaft an.
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